Sonntag, 15. März 2009

the little differences...

Eine für den gemeinen Urlauber gewöhnungsbedürftige Einrichtung in Südostasien sind die Duschen. Manch einer wird sich nun fragen, wieso ich so etwas profanes überhaupt thematisiere. Nun, ich habe mich inzwischen zwar daran gewöhnt, stoße aber jeden Tag mindestens einmal auf das Thema, und für den sauberkeitsfanatischen Europäer ruft gerade die Konstruktion in "meinem" Bad hier in Mae Sot immer wieder Kopfschütteln hervor. Die Bäder hier sind meistens so gebaut, daß das ganze Bad mitsamt Toilette und Waschbecken zur Dusche gehört bzw. umgekehrt die Dusche nicht klar vom "Rest" des Bades getrennt ist. Es gibt keine Duschwanne und selten Vorhänge, d.h. das Wasser sucht sich seinen Weg zum Abfluß, der aus einem Abflußloch irgendwo im Boden besteht. Sinnvollerweise befindet sich der Abfluß nahe der Stelle wo der Duschkopf installiert ist, und der Boden hat ein entsprechendes Gefälle, so daß das Wasser nicht durchs ganze Bad laufen muß. Das ist hier nicht so. Dies hat zur Folge, daß man sich jedes Mal nasse Füße holt, wenn jemand geduscht hat und man selbst im Laufe der nächsten Stunden irgendwann mal Hände waschen und/oder auf die Toilette will. Wenn man dann noch bedenkt, daß man sich hier in den Häusern barfüßig bewegt, die Fußböden aber nicht durchgehend klinisch rein sind, kann man sich vorstellen, wie der Boden im Bad aussieht, nachdem man da kurz durchgeschlurft ist. In diesen Momenten bin ich dankbar für unsere nette Haus- und Küchenfrau :-)

Preisfrage: was haben Tennisbälle und Moskitos gemeinsam? Sie kommen von Zeit zu Zeit mit ähnlich aussehenden Objekten in Berührung, siehe Foto....hahahaaa....! Und eine hab' ich noch: was ist der Unterschied zwischen Tennisbällen und Moskitos? Tennisbälle sind bereits tot, wenn sie mit dem Tennisschläger in Berührung kommen....hahaaahaaaaaa!



Kleine technische Information dazu: die Bespannung des Moskito-Schlägers besteht aus Draht, der unter Spannung steht, im Schlägergriff befindet sich nämlich ein wiederaufladbarer Akku....kleine teuflische Apparatur, und sehr effektiv :-) Man hat schon Einheimische stundenlang auf einer Liege im Garten liegen und träge mit dem Schläger wedeln sehen. Immer, wenn ein kleiner Blitz am Schläger aufleuchtete und ein kurzes "Bzzzzzzt" zu vernehmen war, huschte ein kleines zufriedenes Lächeln über das Gesicht des erfolgreichen Jägers...

Eine Sache, die mir gerade hier immer wieder verstärkt bewußt wird, wenn ich wie jeden Tag die Spiegel-Online Webseite aufrufe und mir die wichtigsten Neuigkeiten aus Deutschland und der Welt durchlese: das Negative überwiegt bei weitem! Natürlich passieren viele schlimme Dinge auf der Welt, aber ich frage mich: geht es bei der Berichterstattung wirklich immer nur um die reine Informationsvermittlung oder wird anhand der Auswahl der Inhalte nicht auch eine grundsätzliche Einstellung zur Welt, zum Leben vermittelt? Und beeinflußt die Art der Berichterstattung nicht auch die Einstellung derjenigen, die die Berichterstattung konsumieren? Warum wird so wenig Positives berichtet, das es doch unbestreitbar gibt? Man trifft ja hier z. B. eigentlich ausschließlich solche Ausländer, die hergekommen sind, um irgendwie anderen Leuten zu helfen. Und überall auf der Welt gibt es ja viele Orte wie Mae Sot, wo man Menschen treffen kann, die sich in der Regel uneigennützig engagieren und ihre Zeit und Arbeitskraft für "gute Zwecke" zur Verfügung stellen. Und es gibt die vielen Hilfsorganisationen, die die großen Mengen an Spendengeldern erhalten und in entsprechende Projekte stecken. Das ist jetzt alles sehr vereinfacht dargestellt, ich weiß, aber ich plädiere jetzt "ganz einfach" mal dafür, 20% der Zeit in der Tagesschau für positive Berichterstattung zu reservieren! Wäre das nicht was???

3 Kommentare:

  1. Hallo Moskitokrieger,
    Grüße von Benno sind Samstagabend angekommen.
    Lebst ja wie ein kleiner Prinz incl. Haus u. Küchenservice. Kalinas, Moskitos, Hotpots und Duschen lassen viele Fragen offen....
    Wie siehst Du die Situation an der Grenze?
    Wie arbeiten die vielen Organisationen dort?
    (Zusammenarbeit?)Was findest Du gut und was schlecht? Gibt es die Müllkinder noch? Wenn Du die Nachrichten aus Deutschland hörst und die alltägliche Not in Burma vergleichst - was empfindest du so dazu? Wie bist Du mit Deiner Arbeit dort zufrieden? Was machst Du den ganzen Tag und was hast Du noch für Ziele? Wenn du im Sommer wieder im Ländle bist machen wir einen Hot-pot mit lecker Inhalt auf unserer Terasse... Halt Dich wacker....
    Gruß Lothar und Gustel

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  2. Hi Bro,
    gib mir eine Petitionsliste, wo ich unterschrieben soll fuer die 20%-Klausel un dich bin dabei! Nachrichtenfreie Menschen sind die gluecklicheren Menschen! Wenn man ueber das Schlimme nicht wuesste, wuerde keiner was aendern wollen, schon klar. Aber wenn nicht auch das Gute mitgeteilt wird, rafft sich doch auch keiner auf! Wer weiss, wie viele leute sich nicht engagieren, weil sie denken, dass doch alles im Sande verlaeuft und noch schlimmer wird. Frei nach Harvey Milk: We need to give them hope!
    In diesem Sinne, thumbs up
    Marija

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  3. Hi Branko!

    viele Grüsse aus good old Germany und von Deinem Salsa-Tanzkurs in Bruchsal. Wir waren am Wochenende im Havanna in Karlsruhe und haben an Dich gedacht!;-))
    Was machst Du denn so im fernen Ausland? Laufen die PC's oder überschwemmst Du "nur" Bäder??? Tja, ich kenne solche Situationen...selbst in Frankreich kann das Wohnen zum Abenteuer werden...;-))

    Dir noch ganz viel Spaß mit den fremden Situationen und Menschen!

    Hasta luego, Tina

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