Im 14. Jahrhundert machte sich ein laotischer Fürst, der am Hof von Angkor aufgewachsen war, dem damals mächtigsten Reich in der Region, auf, seine Heimat von Fremdherrschaft zu befreien. Als Glücksbringer erhielt er von den Herrschern Angkors - neben einer schlagkräftigen Armee, was nie schaden kann - eine besondere, goldene Buddhastatue mit dem Namen Phra Bang mit auf den Weg. Nachdem er sich erfolgreich bis in den hohen Norden von Laos durchgekämpft und gesiegt hatte, gab er zu Ehren der Buddhafigur der neuen Hauptstadt seines Reiches den Namen Luang Prabang, ehrwürdiger Phra Bang...
Zwei Jahrhunderte später verlor Luang Prabang den Status als Hauptstadt an Vientiane, ist aber bis heute das religiöse und spirituelle Zentrum von Laos.
Um einen weiteren Bogen zum hier und jetzt zu schlagen, zu weiteren Parallelen zwischen den erwähnten Schauplätzen: wenn mich jemand fragen würde, was man sich denn in Südostasien unbedingt anschauen sollte, wenn man die Möglichkeit hat, würde ich mir als Koryphäe auf diesem Gebiet und erfahrener Asien-Veteran und trotz der Problematik solcher subjektiver Wertungen, anmaßen zu antworten: Angkor Wat und Luang Prabang, der Rest ist optional.
Bereits die Anreise vermittelt ein gutes Gefühl dafür, wie abgelegen dieser Ort auch heute noch ist. Flüge gibt es relativ wenige, und mit dem Bus dauert die Fahrt von Vientiane, das "nur" ca. 400 km entfernt ist, ca. 10 Stunden (man kann in Vang Vieng unterbrechen, muß aber zum Glück nicht). Die Verbindungsstraße ist einspurig in jede Richtung und führt durch die Berge. Es verkehren Minibusse und sogenannte VIP-Busse, die aber teilweise schon recht betagt sind und die Berge mehr schlecht als recht hinaufkeuchen müssen. Entlang der Strecke kann man kurze Blicke auf die Dörfer erhaschen und stellt fest, daß in diesem Fall die Straße offensichtlich keine Lebensader für die Region ist, die sie erschließt. Sehr, sehr einfache Lebensverhältnisse, soweit man es beurteilen kann, hauptsächlich Bambushütten, teilweise abenteuerlich an die steilen Hänge gebaut. Oft Schilder von Hilfsorganisationen, vor allem an den zentralen Dorfbrunnen angebracht. Das hatte ich so nicht erwartet. Da wurden für mich schon gravierende Unterschiede im Vergleich zu Thailand deutlich. Der wenige Verkehr rauscht ohne große Nebenwirkungen durch.
Das Stadtbild wird von zwei Einflüssen geprägt, zum einen von der Kolonialarchitektur der Franzosen, zum anderen äußert sich der Status als religiöses Zentrum in Form von sehr vielen Klöstern und Tempeln, der älteste datiert aus dem 16. Jahrhundert. Diese beiden Einflüsse gehen eine für meinen Geschmack überaus reizvolle Symbiose ein :-) Ich meine, in wirklich entspannter Atmosphäre in einem französischen Bistro hervorragenden Kaffee trinken und dabei auf den träge dahinfließenden Mekong schauen, das hat schon was. Diese Atmosphäre ist vermutlich einmalig und allein schon den Besuch wert, finde ich. Ein anfangs irritierender Anblick: Boule spielende Laoten! Die Regeln scheinen die gleichen wie in Europa zu sein, nur sind die Kiebitze am Rand in ihrem Spott beißender, soweit ich es anhand des häufigen schadenfroh klingenden Gelächters interpretieren konnte :-)
Bilder folgen asap....
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