Samstag, 28. Februar 2009

Mae Sot

Ich weiß gar nicht, was ich eigentlich erzählen soll. Bin momentan noch überwältigt von den Eindrücken in den ersten Tagen. Bin zwar irgendwie mittendrin, aber doch nicht richtig dabei. Befinde mich hier in einer Welt, die ich nur aus dem Fernsehen kenne und empfinde das ganze als sehr unwirklich. Bin hier zwar bei einer sehr kleinen Organisation, aber es wird immer deutlicher, daß Mae Sot das thailändische Mekka der Hilfsorganisationen ist. Die Stadt boomt seit ca. 1 - 2 Jahren extrem, zum einen wegen der vielen Flüchtlinge, zum anderen bringen als Folge dessen die Organisationen eine riesen Menge Menschen und Material hier hin. Eigentlich ist es genau wie im Vietnam-Krieg, nur daß es um humanitäre Hilfe statt um Krieg geht - da fällt mir ein passendes Zitat von Coppola ein: "Wir waren im Dschungel, wir waren zu viele, wir hatten zuviel Geld, zuviel Ausrüstung...!"

Nicht, daß ich bisher Spektakuläres gesehen habe, es sind eher die Kleinigkeiten, die in der Summe einen ganz guten Eindruck vermitteln. Z. B. waren wir gestern in einer Schule, die teilweise von HWF unterstützt wird. Da stehen ein paar einfache Holzhütten, die als Klassenräume genutzt werden. Dann steht da ein großer Wasserkanister mit Trinkwasser, auf den die Logos von mindestens 3 anderen, ebenfalls kleineren Hilfsorganisationen geklebt sind. Und die Projekte von den großen, wie Unicef, werde ich wahrscheinlich gar nicht zu sehen bekommen.

Oder letztens bin ich abends zum Essen mitgenommen worden. Der Gründer "meiner" Organisation ist zur Zeit auch vor Ort und ging mit, sowie ein paar Mitarbeiter aus dem Büro und Besuch aus Italien. Im Restaurant setzten wir uns dann zu Steph, einem Arzt aus England, der wiederum für eine andere NGO Seminare abhält. Auf dem Weg zum Auto trafen wir zwei professionelle Clowns aus England, die ihren Urlaub damit verbringen, kostenlos Shows in den Schulen und Kindergärten zu geben usw.

Für meine Computerkurse haben wir die ersten Schritte eingeleitet. Wir bekommen in den nächsten Tagen die Rückmeldungen von unseren Schulen, wieviele Schüler bzw. Lehrer teilnehmen sollen und werden dann mit der Terminierung beginnen. Los geht's dann so in 2 oder 3 Wochen. Bis dahin bin ich der EDV-Fuzzi hier im Büro :-)



Die Büroräume befinden sich im Erdgeschoß eines hübschen Hauses etwas außerhalb vom Zentrum. Ich erhielt eines von zwei Gästezimmern im 1. Stock zugewiesen, ein recht großes, helles Zimmer mit dunklem Holzboden. Da werde ich es gut aushalten, denke ich. WLAN funktionierte auch sofort, was schon mal sehr beruhigend war. Das Zimmer hat kein AC, nur einen Ventilator, werde mich also wohl an die Temperaturen gewöhnen müssen. Wobei mir aufgefallen ist, daß die Nachttemperaturen schon deutlich angenehmer sind als in den anderen Orten, wo ich war. Mae Sot ist von mittelhohen Bergen (wie Schwarzwald) umgeben, vielleicht liegt es daran. Interessant ist auch, wie schnell ich mich daran gewöhnt habe, daß man mein Zimmer nicht richtig abdunkeln kann. Tja, wenn man keine andere Wahl hat, geht vieles :-)



Heute und morgen wird hier auch nicht gearbeitet. Muß mal schauen, wie ich mir die Wochenenden vertreiben werde. Mae Sot liegt in the middle of nowhere. Nach Bangkok bzw. Chiang Mai sind es 8 bzw. 6 Stunden Busfahrt :-( ich könnte höchstens nach Birma rüber, aber das überlege ich mir noch, weil ja hinter der Grenze auch erstmal nichts ist. Nach Rangoon ist es ebenfalls weit. Werde mal schauen, was die ganzen Mitarbeiter der anderen NGOs machen. In den nächsten Tagen bekomme ich schon mal die meisten der diesjährigen Oscar-Gewinnerfilme auf DVD :-)

Dienstag, 24. Februar 2009

Sukhothai

Markttag...

breites Angebot, vom frittierten Käfer bis zur gefaketen Designerjeans, von bunten Kuchen bei denen einem schon vom Anschauen schlecht wird bis zum Steak-Lolli...



Aperitifhäppchen - noch lebendig :-)


schwimmende Aperitifhäppchen - noch lebendig in der Tüte :-)





Tempelrundgang - "Die Wiege Thailands"

Zu ihrer Zeit die größte Tempelanlage Thailands, teilweise noch mit hinduistischen Einflüssen. Später verlor man die Vorherrschaft an das aufstrebende Ayutthaya...



Montag, 23. Februar 2009

night market

night market in Ayutthaya...



bewegte Bilder (mit Ton, das Laden kann etwas dauern, Tipp: einmal auf Wiedergabe klicken, dann Puffer volllaufen lassen - grauer Balken - erst dann eigentliche Wiedergabe starten...):

Sonntag, 22. Februar 2009

Ayutthaya

In Ayutthaya wurde ich zweimal von Schulklassen interviewt, wahrscheinlich als Übung für den Englischunterricht... where do you come from? how long do you stay? what do you like about Thailand?
Interview Nr. 1 am Ankunftstag...



Meine Reiseroute:

Mittwoch, 18. Februar 2009

Wie alles begann...

AM ANFANG WAR DAS WORT.
UND DAS WORT WAR BEI GOTT.
UND DAS WORT WAR GOTT...ähhh, Moment, andere Baustelle...

Also: am Anfang war natürlich SALSA... und die Freunde, die ich beim Salsa kennengelernt habe und die mir von Helfen ohne Grenzen (http://www.helpwithoutfrontiers.org) erzählt haben. Die Organisation betreut Flüchtlingslager und betreibt eigene Schulen entlang der thailändisch-burmesischen Grenze. Basisstandort ist Mae Sot (http://de.wikipedia.org/wiki/Mae_Sot), das etwa gleich weit entfernt ist von Chiang Mai bzw. Bangkok.

Doch zunächst habe ich diese Informationen nicht weiter verwendet. Erst nachdem ich kurze Zeit später meine erste Reise nach Südostasien unternahm, und relativ begeistert zurückkehrte, begann langsam ein Plan zu reifen: eine mehrmonatige Auszeit in Thailand, ausgefüllt mit einer sinnvollen Tätigkeit und horizonterweiternden Erfahrungen. Nichts leichter als das, fertig war der Plan. Einige Zeit und mehrere E-Mails mit Thailand später war der grobe Rahmen bezüglich Zeitraum und Inhalten abgesteckt. Daraufhin konnte ich auf meiner Seite mit der Organisation beginnen.... und das Resultat ist nun, daß ich mich gerade langsam von Bangkok in Richtung Norden bewege und ab dem 1. März drei Monate lang in Mae Sot tätig sein werde. Ich werde Computerkurse für Lehrer und ältere Schüler durchführen.

Ankunft


Ich bin nun zum zweiten Mal nach Bangkok geflogen, zum zweiten Mal mit Gulf Air. Und zum zweiten Mal hatte ich beim Umsteigen im wunderschönen Bahrain 10 Stunden Aufenthalt statt 1,5. Beide Male wurden wir in ein Hotel in der Stadt gebracht, das wir natürlich nicht bezahlen mußten und bekamen auch ein ziemlich gutes Abendessen kostenlos. Trotzdem war das das letzte Mal, daß ich Gulf Air gewählt habe. Die Preise sind zwar unschlagbar, aber meine Zeit ist mir zu kostbar, um sie so zu vergeuden. Der Höhepunkt: mein Zimmer (wie auch die von einigen Mitreisenden) lag genau unter der zum Hotel gehörenden Disco, einem Gebäude übrigens mit marginalen Schallschutzproblemen. Gegen 1 Uhr nachts, nachdem ich genug arabische Popmusik gehört hatte, raffte ich mich auf, ging zur Rezeption und verlangte ein anderes Zimmer. Die in sehr freundlichem Ton mit einem Lächeln gegebene Antwort lautete, die Musik würde ca. gegen 2 Uhr aufhören... Dieser schlagenden Argumentation hatte ich nichts entgegenzusetzen, mußte sogar innerlich irgendwie lachen, und so zog ich unverrichteter Dinge wieder von dannen. Um nach unruhigem Halbschlaf um 4.30 Uhr von der Rezeption geweckt zu werden, da unser Weiterflug für den frühen Morgen terminiert war.

Aufgrund der Verspätung mußte ich anschließend One Night in Bangkok verbringen, anstatt, wie ursprünglich geplant, gleich in die beschauliche alte Königsstadt Ayutthaya weiterzureisen.
Dort bin ich nun aber schlußendlich nach 2 Stunden Zugfahrt (für 80 km Strecke!) doch eingetroffen und werde wohl drei Nächte bleiben (Das Guesthouse gefällt mir nämlich sehr gut :-) ).